- Optionsgeschäft
- Op|ti|ons|ge|schäft, das (Börsenw.):Form des Termingeschäftes, bei der ↑ Optionen (2) auf Aktien ge- od. verkauft werden.
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Optionsgeschäft,Optionshandel, Option, ein (Börsen-)Termingeschäft, bei dem der Käufer einer Option das Recht erwirbt, nicht aber die Pflicht eingeht, später - innerhalb eines bestimmten Zeitraums (amerikanische Option) oder zu einem bestimmten Zeitpunkt (europäische Option) - eine bestimmte Menge eines bestimmten Handelobjektes (Basiswert oder Underlying) zu einem im Voraus festgelegten Preis (Basispreis) zu kaufen (Kaufoption, Call) beziehungsweise zu verkaufen (Verkaufsoption, Put). Der Optionsverkäufer hat sich der Entscheidung über das Ausübungswahlrecht zu beugen. Er wird daher auch als »Stillhalter« bezeichnet und erhält für das eingegangene Risiko (asymmetrische Risikostruktur) ein Entgelt (Optionspreis, Optionsprämie). Als Underlying können dem Optionsgeschäft nicht nur konkrete Produkte (börsengehandelte Waren, insbesonder aber Finanzprodukte wie z. B. Aktien, Anleihen, Zinssätze, Devisen, Edelmetalle), sondern auch abstrakte Gegenstände (v. a. Börsenindizes, z. B. der DAX) zugrunde gelegt werden.Aus der Möglichkeit, entweder Kauf- oder Verkaufsoptionen zu erwerben oder einzuräumen, ergeben sich vier grundsätzliche Optionspositionen mit unterschiedlichen Gewinn- und Verlustpotenzialen.Dabei ist der maximal mögliche Verlust des Optionserwerbers stets auf den von ihm gezahlten Optionspreis begrenzt. Diese Situation tritt ein, wenn er von seiner Option nicht innerhalb der Optionsfrist Gebrauch macht (Verzicht auf Optionsausübung, Optionsverfall). Dementsprechend kann der Verkäufer einer Option nicht mehr als die Optionsprämie verdienen und muss dabei ein weitaus größeres Verlustpotenzial in Kauf nehmen. Die Höhe des Optionspreises wird insbesondere von folgenden Faktoren bestimmt: Basispreis in Relation zum aktuellen Preis (innerer Wert der Option), Restlaufzeit der Option, Zinsniveau, erwartete Kursschwankungsintensität (Volatilität) und Dividendenzahlungen (Letzteres nur bei Aktienoptionen). Zur exakten Berechnung dienen verschiedene Optionspreismodelle, die bekannteste Variante ist die von den amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlern Fischer Black (* 1940, ✝ 1995) und M. S. Scholes 1973 entwickelte Black-Scholes-Formel. Das Grundmodell wurde von R. C. Merton variiert und ist nunmehr auf viele Bereiche der Finanzinvestitionen und des Risikomanagements anwendbar.Optionsgeschäfte können sowohl zur Spekulation als auch zur Absicherung von Preisrisiken (Zins-, Währungs- und andere Kursrisiken) eingesetzt werden.In Deutschland war der Optionshandel im Gefolge der Weltwirtschaftskrise (seit 1931) fast vier Jahrzehnte eingestellt; erst 1970 wurde er zunächst für Aktien und 1986 für festverzinsliche Wertpapiere (Rentenoptionen) zugelassen. Seit 1990 werden Optionen auch an der Deutschen Terminbörse gehandelt. International wichtige Handelsplätze für Optionen sind neben Chicago die Terminbörsen in Philadelphia (Pa.), London und Amsterdam.* * *
Op|ti|ons|ge|schäft, das (Börsenw.): Form des Termingeschäftes, bei der Optionen (2) auf Aktien ge- od. verkauft werden.
Universal-Lexikon. 2012.